LuPo - Interventionen in einem Stadtpark, München
Der Luitpoldpark wurde 1911 zu Ehren des Prinzregenten Luitpold von Bayern anlässlich seines 90. Geburtstags angelegt. Zusammen mit dem Hohenzollernplatz, der Mittermayerstraße und dem Bayernpark ist er Teil der letzten königlichen Achse in München, deren weitere Ausgestaltung und städtebauliche Einfassung sich in den anschließenden Weltkriegen und der Moderne verlor. Seinerzeit erwartet wurde eine dichte hohe Randbebauung, ebenenfalls nicht realisiert wurde eine prächtige Brunnenanlage und ein großes Wasserbecken.
Mit dem Schuttberg, einem 35m hohen Hügel aus Bauschutt kriegszerstörter Häuser, und durch die Neuanlage von Wegen, bekam die kaiserzeitliche Anlage um 1950 zusätzliche Merkmale und Eigenschaften.
Inzwischen sind die Bäume ausgewachsen und hat sich die Gesamtanlage zu einem gut besuchten Anwohnerpark mit Restaurant, Spielplätzen, Liege-, Hunde- und Sportwiesen entwickelt. Der Obelisk, einige historische Steinmetzarbeiten u.a. aus Sichtbeton, Freitreppenanlagen und das ursprüngliche Parterre* sind noch vorhanden. Eine differenzierte Ausgestaltung der Mittelachse fehlt. Es fehlt ein Endpunkt in der Blickachse und es fehlt ein starker zentraler Aufenthaltsbereich für die Besucher.
Unser Vorschlag greift zum einen das urspünglich angedachte Wasserbecken als zentrales Highlight des Parks wieder auf. Ein Becken bringt Licht und Reflexe, kühlt im Sommer, speichert Wasser, läd ein zum Verweilen, Spielen und Sinieren.
Als Gegenüber des Obelisken, als Endpunkt der Blickachse des langen Parterre, schlagen wir zum anderen einen runden Pavillon als weißen leichten Stahlbau mit zarten Stützen vor, auf einer Anhöhe des Schuttberges gelegen. Derartige Pavillions gibt es in vielen Stadtparks der Welt, hier finden Musikdarbietungen statt, es kann getanzt, diskutiert und gelesen werden - oder man genießt einfach nur die Stille, die Umgebung und den schönen Blick.
* Ein Parterre (von französisch par terre, „zur Erde“) bezeichnet in der Gartenkunst ein flaches, nur niedrig bepflanztes Gelände, das, meist durch eine Terrasse vermittelt, einem Gebäude vorgelagert ist. (Wikipedia, 02/24)